Artikel

Einblicke Friedrich Fröbels in Spiel und kindliches Lernen

Dr. Sacha Powell, Stella Louis, M.A. | Juni 2020

Ein kleiner Junge spielt mit Bausteinen und einem Spielzeugauto

Die Kindheit ist eine Zeit zum, nun ja, zum Kind sein! Es ist keine Vorbereitung auf die Schule oder das Erwachsenenalter. Es ist eine Zeit, um Kindern zu ermöglichen, sich in ihrem eigenen Tempo zu bewegen, ihnen die Zeit zu geben, die sie brauchen, um ihren Forscherfragen nachzugehen, Dinge auszuprobieren, Entdeckungen zu machen und neu erworbene Fähigkeiten zu üben. Dies unterstützt ihre Entwicklung und ihr Lernen auf natürliche Weise. Friedrich Fröbel versuchte Erwachsenen die Angst vor ihrer vermeintlichen Unfähigkeit zur Wissensvermittlung zu nehmen, indem er ihnen riet, nicht darauf zu schauen, was das Kind nicht kann – sondern auf das, was es kann, und nicht nur wertzuschätzen, was es erreicht hat, sondern auch, wie es die Dinge tut. Für Kinder ist Spielen nie eine triviale Angelegenheit. Es ist zutiefst ernst: Es ist die wichtigste Ressource, die Kinder haben, um sich zu entwickeln, zu lernen und mit Menschen, der Welt um sie herum und ihrer Fantasie in Verbindung zu treten. Zum Beispiel gibt das kleine Kind vor, sich um ein Stückchen Holz zu kümmern, das es trägt, als wäre es ein Baby.

Fröbel beschrieb das Spiel als „den höchsten Ausdruck der menschlichen Entwicklung in der Kindheit, denn es allein ist der freie Ausdruck dessen, was in der Seele des Kindes ist“. Kinder drücken ihre Gedanken, Ideen und Gefühle oft symbolisch durch Worte, Melodien, Körpersprache, Raumnutzung oder Objekte aus, die sie mit verschiedenen Materialien oder ihrer Fantasie erschaffen. Diese Symbole helfen ihnen, ihr Verständnis zu entwickeln und die Kontrolle über ihre Gefühle zu erlangen.Sie helfen einem Kind auch, zu vermitteln, was es denkt und fühlt, und zeigen sein Wissen und sein Verständnis von der Welt und seinen Platz darin.

drei kleine Kinder spielen an einem Bach

Fröbel war der Ansicht, dass Kinder echte, praktische Erfahrungen brauchen, um zu lernen. Zum Beispiel fand Johann (3 Jahre und 9 Monate alt) eine Schnecke in der Nähe eines Abflusses im Garten und verbrachte eine lange Zeit damit, sie über seine Hände kriechen zu lassen und sie sehr intensiv zu beobachten. Er nannte sie Freddie und fragte sich laut, wo ihre Mama und ihr Papa waren, und schmiedete Pläne, um sie zu suchen. Er überlegte, wo er Freddie hinsetzen sollte – auf einen Stein, unter einen Baumstamm oder in seine Matschküche.

Johanns unmittelbare Erfahrungen und seine Fantasie gehen in sein Spiel ein und werden durch das Spiel reflektiert. Laut Fröbel lernen Kinder nicht nur etwas über die Natur, sie lernen durch den Umgang mit der Natur. In unserem Beispiel geht Johann naturwissenschaftlichen Fragen nach, wenn er über Orte nachdenkt, an denen eine Schnecke leben könnte, fühlt, wie die Schnecke über seine Hände kriecht, wenn er ihre Stielaugen beobachtet und sich in das Leben eines anderen Wesens vertieft. Es gibt mathematische Aspekte seiner gedanklichen Ordnung des Gartens, und er verwendet Lokaladverbiale (auf, über, unter), wenn er die Bewegung der Schnecke über seine Hand beschreibt. Mit seinen Fragen über das Zuhause der Schnecke und über ihre Mama und ihren Papa zeigt er auch viel Fürsorge, die auf seiner eigenen Erfahrung einer liebevollen Familie beruht.

Ein kleines Mädchen untersucht draußen in der Natur Erde und Baumwurzeln

Wenn Erwachsene beobachten, was ein Kind tut, können sie über das staunen, was sie sehen, und darüber nachdenken, wie sie das Lernen fördern und ausweiten können, indem sie auf den Fähigkeiten und besonderen Interessen des Kindes aufbauen. Beobachten ist nicht Passivität; es ist eine Zeit, in der die Gedanken voller Ideen und Pläne sind! Es ist die Zeit, wo einem die kleinen Dinge wirklich auffallen.

Themen
Bausteinspiel, Fröbel
Alter
Elementarbereich
Verwendung
Weiterbildung